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Die Panzersperren, Umgangssprachlich auch Drachenzähen genannt, sind aus Stahlbeton und stehen in mehreren Reihen auf einem gemeinsamen Fundament. Es finden sich Höckerreihen mit vier von vorn
nach hinten ansteigenden Zähnen und auch mit fünf dieser Zähne. Aber auch sehr viele unregelmäßige Höckerlinien wurden gebaut. Sofern es vom Gelände her möglich war, wurden auch wassergefüllte
Gräben ausgehoben (z.B. am Niederrhein). Militärisch waren die Bunker- und Sperranlagen nicht so wirkungsvoll. Sie entstanden aus den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs und waren der Feuerkraft
der 40er-Jahre nicht gewachsen. Um so wichtiger waren sie allerdings aus psychologischer und propagandistischer Sicht.
Mit den Höckerlinien wollte man Panzerangriffe auf Bunkerstellungen erschweren und hoffte, dass sich der Gegner auf bestimmte Stellen konzentrieren würde, wo dann die eigene Abwehr (Panzer, Panzerabwehrwaffen) eingreifen könnte. Um Infanterieangriffe und vorrückende Sprengtrupps abzuhalten, wurden die Höckerlinien von Bunkern flankiert und zusätzlich mit Drahtverhauen umgeben. Zur Abwehr von Panzern gab es für die Panzerabwehrwaffen tiefgestaffelte Wechselstellungen mit Betonschutzschilden. Mit den stärkeren Panzern musste die Widerstandskraft der Hindernisse laufend vergrößert oder zusätzlich davor ein Panzergraben von etwa 4,5 m Breite ausgehoben werden.
Der Gegner wandte zur Überwindung der Hindernisse verschiedene Taktiken an. Meist ging zuerst die Infanterie über die Höckerlinie vor und bildete einen Brückenkopf, in dem die umliegenden Bunker
unschädlich gemacht wurden. Dann wurde eine Lücke ins Hindernis gesprengt, damit die Panzer vorrücken konnten.
Der am stärksten umkämpfte Bereich des Westwalls war die Gegend des Hürtgenwaldes in der Nordeifel. Hier fanden bis Februar 1945 etwa 12.000 Deutsche und ca. 32.000 US-Soldaten den Tod.