Die Tragödie des kleinen Dorfes und seiner 503 Einwohner begann am 10. Juni 1942, wenige Stunden nach Mitternacht. Die Geschehnisse dieses Tages wurden von jenen filmisch dokumentiert, die dieses brutale Verbrechen an unschuldigen Menschen ausführten. Obwohl es sich um einen Stummfilm handelt, ist er für jeden Menschen verständlich, ungeachtet Hautfarbe oder Sprache. Die Filmaufnahmen dienten als Dokument Nr. 379 bei den Nürnberger Prozessen gegen die Führungspersonen von Nazideutschland 1945. Teile des Films werden im Museum von Lidice gezeigt.
Auf den Befehl K. H. Franks hin, wurden an jedem schicksalhaften Tag 173 Männer im Garten des Horák-Hofes erschossen. Die Frauen und Kinder wurden in die Sporthalle der Grundschule von Kladno gebracht. Drei Tage später wurden die Kinder von ihren Müttern getrennt und ausgenommen denen, die für die Umerziehung in deutschen Familien ausgewählt wurden oder unter einem Jahr alt waren, wurden alle von Abgasen in speziell umgebauten Fahrzeugen im Vernichtungslager Chelmno in Polen getötet. Die Frauen wurden ins Konzentrationslager Ravensbrück gebracht, was gewöhnlich einen schnellen oder schleichenden Tod für die Insassen bedeutete.
Als alle Einwohner des Dorfes ermordet oder deportiert waren, begannen die Nazis, das Dorf selbst zu zerstören. Die Häuser wurden zunächst angezündet und danach mit Plastiksprengstoff dem Erdboden gleich gemacht. Auch die Kirche und sogar der Ort der letzten Ruhestätte - der Friedhof - wurden schließlich zerstört. 1943 war alles, was übrig geblieben war, ein leerer Platz. Bis zum Ende des Krieges war das Gelände mit dem Hinweis "Betreten verboten" markiert.